Merkblätter

Blumenwiese

Bunte Blumenwiesen, wie wir sie noch aus der Kindheit kennen, entstanden durch Nutzung, durch Mahd oder Beweidung. Dadurch werden dem Boden Nährstoffe entzogen. Dies schafft einen Lebensraum für viele, bis zu 100 verschiedene, Pflanzenarten auf einer Wiese, die in etwa gleich konkurrenzstark sind. Durch vermehrte Düngung und Umwandlung in Ackerflächen finden wir Wiesen in der Landschaft immer seltener, damit gibt es auch immer weniger "Samenbanken" für die Neuanlage von regionalen Blumenwiesen.


 

Bunter Saum

Der Lebensraum Bunter Saum, auch Hochstaudenflur genannt, kommt in unserer Kulturlandschaft in Übergangsbereichen vor: zwischen Wäldern und Wiesen, entlang von Bächen, zwischen Hecken und Feldern. Er entsteht dort, wo nur unregelmäßig, maximal ein Mal im Jahr, gemäht und nicht beweidet wird.Typische Pflanzen dieses Standorts sind konkurrenzstark, wachsen hoch und kräftig, mit harten Stängeln. Bunte Säume kommen auf sonnigen und halbschattigen, meist eher nährstoffreichen Standorten vor.



 

Blumenschotterrasen

Die Bepflanzung von Schotterrasen und Gründächern ist den natürlichen Pflanzengesellschaften von Trockenrasen, Schotterbänken in Flusstälern oder Felsschuttfluren nachempfunden. Diese Pflanzen bleiben meist niedrig und haben Strategien, um mit Trockenheit und Nährstoffarmut dieser Standorte zurecht zu kommen: harte, oft silbrig behaarte oder sehr kleine Blätter, kurzer Lebenszeitraum (Frühjahrseinjährige) oder ein ausgedehntes Wurzelsystem. Schmetterlingsblütler, z.B. Klee, können auch noch mit Hilfe von Bodenbakterien Luftstickstoff binden.





 

Blumen-Sickermulde

Durch die Errichtung von Gebäuden und Verkehrsflächen wird immer mehr gewachsener Boden versiegelt. Regen kann so nicht an Ort und Stelle ins Grundwasser versickern, er wird in die Kanalisation eingeleitet. Dadurch kommt es, besonders bei Starkregen, zu einer starken Belastung der Kläranlagen und der unterliegenden Bäche und Flüsse. Alternativ kann Niederschlagswasser von Gebäuden und Verkehrsflächen in Sickermulden geleitet, und dort, durch den Boden gefiltert, langsam wieder in das Grundwasser gelangen.




 

Nachtfalter

Nicht alle Nachtfalter sind (nur) nachtaktiv. Widderchen z.B. fliegen nur bei Tag, das Taubenschwänzchen gerne in der Dämmerung. Die bei Nacht Fliegenden müssen aber im Finsteren ihre Nektarquellen finden. Deshalb haben Nachtfalter-Blumen die im Dunkeln am besten sichtbaren Farben weiß, gelb, blasspurpur mit ihrer kräftigen UV-Reflexion. Außerdem sind viele Nachtfalterpflanzen mit intensivem Duft ausgestattet.





 

Tagfalter

Schmetterlinge sind nicht nur schön, sie erfüllen auch wichtige Rollen im Ökosystem. Sie sind Bestäuber, für nicht wenige Pflanzenarten die einzigen. Bei langröhrigen Blüten kann der Nektar bis zu 4cm tief in der Blüte sitzen, und nur von Schmetterlingen mit entsprechend langen Rüsseln erreicht werden. Dazu zählen z.B. Rote Lichtnelke, Kornrade, Türkenbundlilie und Nelkenarten.





 

Vögel

Die freie Landschaft wird zunehmend ausgeräumter, Ansitz, Unterschlupf und Nahrungspflanzen für Vögel fehlen, Chemikalien machen Pflanzensamen giftig und töten Insekten, die die Vögel gerne gefressen hätten. Zugvögel sind noch mehr Gefahren ausgesetzt als Standvögel: Stürme, Flugzeuge, Windräder und Singvogelfänger sind nur einige. Im kleinen Rahmen können wir durch naturnahe Gestaltung von öffentlichen und privaten Grünräumen etwas Unterstützung geben.





 

Wildbienen

Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören, sind wichtige Bestäuber von Wildpflanzen aber auch von unseren Nahrungspflanzen. 78% unserer Blütenpflanzen benö- tigen Insekten für die Bestäubung.
In Österreich gibt es 690 Wildbienenarten, darunter 47 Hummelarten. Die beste Bestäubungsrate erreichen eine Vielzahl verschiedener Wildbienenarten in Kombination mit Honigbienen. Etliche Wildbienenarten, besonders Hummeln, fliegen im Gegensatz zur Honigbiene auch bei Schlechtwetter.